Fortbildung zum Social Media Manager

Social Media Manager - Zertifikat über die Fortbildung
Viel Mühe – aber die hat sich richtig gelohnt.

Endlich! Seit Mai bin ich Social Media Manager. Das wundert vielleicht den einen oder anderen. Warum macht man eine Fortbildung für etwas, was man schon tut und kann? Ist das nicht so, als würde ein Triathlet den Freischwimmer machen?

Nein, das ist es nicht. Warum ich von meiner Fortbildung profitiert habe und solche Fortbildungen auch jedem empfehle, darum geht es in diesem Artikel.

Zeigen, was man kann

Eine bestandene Fortbildung ist immer ein Ausweis dafür, dass man ein bestimmtes Thema beherrscht. Man bekommt mit dem Zertifikat ein Zeugnis eines neutralen Dritten. Selbstverständlich sind auch Arbeitsproben und die bisherige Berufserfahrung solche Qualitätsmerkmale. Aber erstens sieht es am Anfang der Selbständigkeit mit abgeschlossenen Referenzprojekten eher spärlich aus und zweitens „verengt“ es auch den Blick auf das, was in meinen Referenzen steht. Wenn ich beispielsweise nur Pressetexte oder AdWords in meinen Referenzen habe, könnten potentielle Kunden auf den Gedanken kommen, dass ich mich mit Twitter oder Facebook nicht genug auskenne und suchen einen Kollegin oder einen Kollegen für einen Auftrag aus. Ein Zertifikat dagegen zeigt, dass ich eine breite Grundlage habe.

Runter vom Sofa!

Social Media hat auch was von einem Polstermöbel – es verführt dazu, es sich gemütlich zu machen. Man nutzt bestimmte Plattformen und Tools für die Recherche, promotet seine Blogartikel immer über die gleichen Kanäle, hat Lieblingsformate usw. Natürlich hat man sich auch andere Tools angeschaut, war auf Barcamps in Sessions auf denen neues vorgestellt wurde und hat schon mal über neue Kanäle nachgedacht. Aber letzten Endes ist man doch der Schuster, der bei seinem Leisten bleibt.

Eine Fortbildung ändert das. Denn durch die Aufgaben zu den einzelnen Themen setzt man sich mit Dingen intensiver auseinander, die man bisher noch nicht oder nur oberflächlich kannte. Ich habe mich zum Beispiel intensiver mit Tools zur Contentplanung beschäftigt oder zu diesem Artikel mein erstes Video auf Youtube veröffentlicht.

Aktuell bleiben

Social Media verändert sich unglaublich schnell. Neue Plattformen steigen auf, die Platzhirsche führen neue Features ein, Gerichtsurteile ändern die Rahmenbedingungen für Bloggerinnen und Blogger – da fällt es schwer, up to date zu bleiben. Wer kann schon den ganzen Tag Blogs lesen oder Podcasts hören? In einer Fortbildung bekommt man dagegen genau das präsentiert, was gerade State of the Art ist. Und man bekommt Impulse für seine tägliche Arbeit und Ideen für künftige Projekte.

Mach den Wissens-Check

Gerade wenn man am Anfang der Selbständigkeit steht, hat man – oder hatte zumindest ich – so seine Zweifel. Kann man genug, weiß man, was man wissen muss, ist man gut für seine Kunden aufgestellt? Selbstverständlich hat man Erfahrungen, Referenzen und jede Menge Bücher gelesen. Doch die Bestätigung, die einem eine bestandene Fortbildung gibt, ist da schon ein ganz anderes Kaliber.

Was hat es gebracht?

Für mich kann ich sagen: jede Menge. Vieles war bekannt, viele Tools hatte ich schon einmal gesehen. Aber ich hatte Dozentinnen und Dozenten, die viel tiefer im Thema waren als ich und die ihr Wissen gerne weitergaben. Denn Social Media war bisher ja nur ein Teilbereich neben dem es immer noch Bierdeckel zu betexten, Flyer zu konzipieren oder Funkspots zu schreiben gab. Dementsprechend waren Dinge, die ich auf den ersten Blick kannte, auf den zweiten dann doch neu, facettenreich und spannend.

Positiv war auch, dass wir für unseren Kurs eine Abschlussarbeit anfertigen mussten. So konnte man alles, was man gelernt hatte auch in einem konkreten Zusammenhang, anwenden und erkennen, ob man die Inhalte auch verstanden hatte. Da ist meiner Meinung nach besser als eine Klausur, die man im Zweifel mit auswendig gelerntem Wissen (das man drei Wochen später vergessen hat) bestehen kann.

Würde ich die Fortbildung weiterempfehlen?

Auf jeden Fall! Natürlich muss man wissen, dass so ein Kurs eine echte Herausforderung ist, weil man neben seiner regulären Berufstätigkeit noch die Aufgaben der Fortbildung bearbeiten, an (Online-)Kursen teilnehmen und die Abschlussarbeit schreiben muss. Da sollte man sich während der Dauer des Kurses nicht allzu viel Privates vornehmen. Denn geschenkt wird einem nichts. Aber das, was man an Wissen und an Erfahrung mitnimmt, rechtfertigt den Aufwand allemal.