Sieben mal mehr Weihnachten!

Weihnachtsmarkt
Manchmal lässt auch der Weihnachtsmarkt keine Weihnachtsstimmung aufkommen.

Ich höre das immer öfter: Leute klagen darüber, dass sie sich in diesem Jahr so gar nicht auf Weihnachten einstimmen können. Eigentlich schade, aber irgendwie nachvollziehbar. Hier kommen meine sieben Tipps, damit es nicht nur in den Schaufenstern weihnachtet.

Eigentlich paradox: Wenn es besinnlich sein soll, haben wir am meisten um die Ohren. In den Advent fällt all das, was noch in diesem Jahr erledigt werden muss. Außerdem will Weihnachten ja auch vorbereitet werden. Man braucht Geschenke, muss Weihnachtsfeiern besuchen, Familientreffen stehen an und vieles mehr. 

Ich kenne das selbst ganz gut. Ich habe auch schon am 23. 12. einen Christbaum und am 24. 12. Geschenke gekauft. Und wenn es so etwas wie Weihnachtsstimmung bei mir gab, dann stellt sich die gaaanz langsam am 26. 12. ein. Das änderte sich, als meine Tochter zur Welt kam.

Denn Kinder wollen diese ganzen schönen Rituale. Plätzchen backen. Eine Geschichte vorlesen. Basteln. Den Adventskalender. Alles keine großen Dinge, die unfassbar viel Zeit kosten. Aber eben immer wieder kleine „Weihnachtsinseln“ in einem Ozean aus Glühweinkater und Jahresschlusspanik. Das hat mich auch wieder näher an Weihnachten gebracht.

Und dann kam mir der Gedanke: Was wäre, wenn wir uns jeden Tag solche kleinen Weihnachtsinseln schaffen? Nicht das volle Weihnachtsprogramm auf Knopfdruck, sondern jeden Tag ein bisschen? Quasi ein „emotionales Warmtrinken“ für Weihnachten. Ich habe sieben Ideen dafür aufgeschrieben.

Geschichten

Zeit zum Lesen nehmen. Und wenn es nur ein paar Minuten oder ein Viertelstunde sind. Das kann eine Erzählung oder ein Roman sein. Einfach Ende November in ein schönes Buchgeschäft gehen, sich in schönes Buch aussuchen und sich damit jeden Tag eine kleine Auszeit gönnen.

Kleine Geschenke

Ein Klassiker ist auch der Adventskalender. Sich oder seinen Lieben jeden Tag eine Kleinigkeit schenken – und wenn es ein Schokoriegel ist. Schon alleine das macht diese Zeit ganz besonders.

Weihnachtswurzeln

Mit biblischen Texten auf Weihnachten zugehen. Sich auf Weihnachten vorbereiten ist quasi die Kernkompetenz der christlichen Konfessionen. Kein Wunder, schließlich haben sie es ja erfunden. Wer möchte kann sich auch aus den Texten der Bibel Impulse und Anregungen holen. Diese Texte sind auf Papier, Online oder als App zugänglich und laden dazu ein, sich mit den Wurzeln von Weihnachten zu beschäftigen.

Geschmack…

Weihnachten hat ja auch einen ganz bestimmten Geruch und Geschmack. Auch das kann ein Zugang zu Weihnachten sein: Man genießt jeden Tag ganz bewusst einen Lebkuchen, Printen, Plätzchen usw. Nicht im Vorbeigehen sondern zu einer schönen Tasse Tee oder Kaffee. Ohne auf ein Display zu schauen. Man nimmt sich einfach fünf Minuten, um ganz bewusst auf den Geschmack von Weihnachten zu kommen.

… und Duft

Das kann man natürlich noch steigern indem man selber Plätzchen backt. Das macht nämlich nicht nur mit Kindern Spaß. Anstatt Serien zu streamen, die auch morgen noch da sind oder sich über Talkshows zu ärgern, kann man sich auch in der Küche Gutes tun. Lieblingsmusik auf die Ohren, das Lieblingsgetränk ins Glas und los geht die Weihnachtsbäckerei. Wer es einfach mag kann gerne auch eine Backmischung für den Teig nehmen und loslegen. Dann hat man nicht nur eigene leckere Plätzchen für zwischendurch sondern auch noch wunderbaren Weihnachtsduft in der ganzen Wohnung.

Musik

Man glaubt es kaum, aber es gibt auch jenseits von „Last Christmas“ und „Jingle Bells“ noch fantastische Weihnachtsmusik. Für mich ist da das Weihnachtsoratorium von Johann Sebastian Bach der absolute Wahnsinn. Was, wenn wir uns auf Zug- oder Autofahrten etwas Zeit nehmen würden, um andere Weihnachtsmusik zu entdecken?

Konzerte

Wer genau das noch ein bisschen intensiver erleben möchte, kann auch gerne ein Weihnachtskonzert besuchen, die in diesen Wochen überall gegeben werden. Es müssen ja nicht unbedingt große Orchester und Interpreten sein. Auch Hobbymusikerinnen und Musiker, die sich lange auf ihre Auftritte vorbereitet haben und mit Herzblut dabei sind, bieten jede Menge Hörenswertes. Einfach hingehen, abschalten, Musik genießen.

Mein Fazit:

Im Grunde genommen geht es immer um eines: Rauskommen aus der Weihnachtshektik, Kreisläufe durchbrechen und sich etwas Gutes tun. Wenn wir in der Badewanne sitzen, können wir uns nicht beklagen, dass wir nicht trocken werden. Dazu müssen wir schon aussteigen. Auf dieses Aussteigen bezieht sich jeder meiner Vorschläge. Und da gibt es sicher noch mehr. Wie steigen Sie aus der Weihnachtshektik aus? Was sind Ihre Rituale? Ich freue mich auf ihre Kommentare.

Und zum Schluss:

Wer sich mehr mit christlichen Texten beschäftigen will, dem empfehle ich die Impulse der Erzabtei Beuron. Evangllien und Psalmen gibt es auch in der Stundenbuch-App fürs Handy oder gedruckt in den Monatsausgaben des „Magnificat“. Selbstverständlich ist das nicht alles. Mehr Tipps zum Bibellesen gibt es hier.