
Bloggen ist mehr als nur schreiben: Man muss sich um die Technik kümmern, die Artikel recherchieren, seinen Content verbreiten und vieles mehr. Alles Dinge, die Spaß machen, denn man sieht ja am Ende den Erfolg. Aber auch Dinge, die Zeit brauchen. Deshalb gilt: Bloggen ohne Zeit- und Selbstmanagement kann man vergessen. Und damit Du Dich im Dschungel der verschiedenen Techniken und Tools nicht verlierst, stelle ich Dir hier immer wieder Dinge vor, die ich selbst ausprobiert habe und mit denen ich erfolgreich war. Oder grandios gescheitert bin.
Los geht es mit einem ganz großen Klassiker des Selbstmanagements: der Pomodoro Technik.
Kurz zusammengefasst geht es bei der Pomodoro-Technik darum, dass man hochkonzentriert und ohne Ablenkung in einem Zeitintervall arbeitet und sich danach eine Pause gönnt. Man arbeitet 25 Minuten und macht danach 5 Minuten Pause. Nach der vierten Arbeitseinheit ist die Pause dann etwas länger, zwischen 20 und 30 Minuten. Der Erfinder der Pomodoro-Technik, Francesco Cirillo, hat diese Zeitabschnitte mit einem Küchenwecker gemessen, der die Form einer Tomate (italienisch: Pomodoro) hatte. So kam die Technik zu ihrem Namen.
Manche Erklärung, die man im Netz findet, endet hier. Doch das Pomodoro Prinzip ist mehr als ein „Arbeiten nach Stoppuhr“. Sie beeinflusst auch, wie man seinen Arbeitstag plant.
Im ersten Schritt klärt man, welche Aufgaben man erledigen will oder muss.
Dann schätzt man ab, wieviel Zeit – also wieviele Pomodori (so heißen die 25-Minuten-Blöcke) man für eine Aufgabe braucht. Alternativ dazu kann man umfangreiche Aufgaben auch in viele kleine unterteilen und für diese dann wiederum Zeiten einplanen. Ich kann für einen Blogartikel also einfach pauschal 12 Pomodori ansetzen oder das Ganze in einzelne Arbeitsschritte (Recherche, Entwurf, Redigieren, Foto besorgen, SEO, Layout, usw,) aufteilen und für die einzelnen Unterpunkte wieder Pomodori ansetzen.
Nun heißt es loslegen: 25 Minuten malochen ohne Ablenkung. Ohne nach dem Handy zu greifen, ohne Instagram oder Twitter zu checken und ohne bei jedem „Pling“ nach den neuesten Spaßvideos auf WhatsApp zu schauen. Gerade am Anfang ist das nicht einfach. Aber gerade an diesem Punkt spielt die Pomodoro-Technik eine ihrer Stäreken aus: Man muss ich nur 25 Minuten „zusammenreißen“ danach sind Facebook & Co für ein paar Minuten völlig ok. Man nimmt sich also einerseite nicht zu viel vor und hat andererseits auch kein schlechtes Gewissen, wenn man dann auch mal einer Versuchung nachgibt.
Sind die 25 Minuten um, notiert man die abgearbeitete Einheit auf seinem Zettel, macht die entsprechende Zeit Pause und beginnt mit der nächsten Einheit.
Je mehr man mit dieser Methode arbeitet, umso besser kann man dann die Zeitkontingente für die einzelnen Aufgaben abschätzen und umso weniger läuft man Gefahr, den Tag zu sehr „vollzupacken“ weil man den Aufwand der einzelnen Aufgaben unterschätzt. Allerdings braucht es dabei einige Zeit, bis man den Arbeitsaufwand richtig einschätzen kann. Man muss also dranbleiben.
Womit setzt man die Pomodoro-Technik um?
Ganz ursprünglich war die Pomodoro-Technik so konzipiert, dass man Papier, Bleistift und einen Küchenwecker brauchte, um mit der Technik umzugehen. Dieser Ansatz gefällt mir ziemlich gut, denn Papier, Bleistift und Wecker haben per se kein Ablenkungspotential. Ein Wecker ist ein Wecker. Punkt. Aber wenn ich eine App nutze dann liegt das Handy eben doch neben mir auf dem Schreibtisch und die Versuchung, doch „mal eben schnell“ zu schauen, was Freunde geschrieben haben ist einfach da.
Apropos App: Man kann natürlich statt des Küchenweckers auch ganz einfach die Stoppuhr des Handys verwenden oder eine spezielle App. Ich persönlich nutze da die App Focus ToDo, die mir nicht nur hilft, die Zeit im Blick zu behalten, sondern mit der ich auch einzelne Aufgaben und die von mir geschätzte Menge an „Pomodori“ eingeben und überwachen kann. Und wer die kleinen Tomaten hauptsächlich für seine Arbeit am Computer möchte, der findet auch genügend Add-ons für den Browser.
Stärken und Schwächen
Für mich hat die Pomodoro-Technik zwei ganz große Stärken. Das ist zum einen die Einfachheit. Man hat gleich verstanden, worum es geht un kann sofort loslegen. An jedem Arbeitsplatz wird sich wohl etwas finden, womit man Zeitintervalle messen kann und auch ein Stück Papier und ein Bleistift dürften in der Regel nie weit entfernt.
Zum andern kann man sie auch gut mit anderen Techniken kombinieren. So kann ich beispielsweise statt des Zettel mein Bullet Journal nutzen, um meine Pomodori für den Tag zu planen und bekomme dadurch gleich eine Übersicht, was ich an welchem Tag erledigt habe. Und das ist erst der Anfang. Ich werde darauf immer mal wieder in den anderen Blogartikeln zu diesem Thema eingehen.
Echte Schwächen hat die Pomodoro-Technik für mich erst einmal keine. Dinge, die einem ganz individuell bei der Arbeit damit schwerfallen schon. Dazu gehört zum einen tatsächlich das Fokussieren. Man ist so an die dauernde Ablenkung gewöhnt, dass einem konzentrierte 25 Minuten schon schwerfallen. Aber ich merke, dass sich das mit der Zeit gibt. Dann braucht man auch bei den Pausen ein gehöriges Maß an Selbstdisziplin. Gerade im Home-Office, wo es niemand kontrolliert, muss man sich schon gewaltig zusammenreißen, dass aus 5 Minuten keine 50 Minuten werden.
Mein Fazit
Die Pomodoro-Technik wirkt auf den ersten Blick einfach, und sie ist es auch. Allerdings entfaltet sie ihre wirklichen Stärken erst, wenn man länger damit arbeitet und sie gegebenenfalls auch mit anderen Techniken kombiniert.