Ihr kennt das sicher: Hat man einmal sein Blog mit WordPress installiert, findet man mit den Themes ganz schnell viele neue, tolle Designs, die auch einfach zu installieren sind. Was läge da näher, als dem eignen Blog hin und wieder eine kleine Renovierung zu verpassen und die Leserinnen und Leser mit einem neuen Theme zu überraschen?
„S‘ isch älles reacht, a Weile lang“ sagen die Schwaben. Übersetzt: Alles ist nur ein Weilchen schön. Und in der Tat finden wir dieses Prinzip fast überall: Wir dekorieren Wohnungen um und streichen Wände neu oder kaufen gleich neue Möbel, um unseren vier Wänden einen neuen Look zu verpassen. Auch für uns darf es ein neuer Haarschnitt, neue Klamotten oder eine neue Brille sein. Und wenn sowas offline dazugehört, warum sollen wir dann nicht unserem Blog, unserem „digitalen Wohnzimmer“ hin und wieder das eine oder andere Facelift verpassen? Vor allem, wenn es mit WordPress doch so einfach geht.
Hier kommen meine Gedanken zu dieser Frage:
1. Das Wohnzimmer ist nur für Dich – Dein Theme ist für die Leserinnen und Leser
Dieser Gedanke ist für mich ganz zentral. Denn in aller Regel willst Du ja einen Mehrwert schaffen, Informationen teilen und Wissen zur Verfügung stellen. Das, was Du präsentierst, muss auch gefunden werden können. Deshalb geht es nicht so sehr um Deinen Geschmack, sondern darum, was die Leute davon haben. Wird Dein Blog durch den neuen Look also übersichtlicher und strukturierter, lassen sich Inhalte besser finden? Dann kann ein neuer Look hilfreich sein. Auch wenn sich Bilder und Grafiken besser präsentieren lassen, und Du solche Medien nutzt, ist das neue Theme ein Glücksgriff.
2. Unterstreicht es Deine Persönlichkeit als Bloggerin oder Blogger?
Dein Blog ist Dein Schaufenster. Deshalb sollte es auch immer die Inhalte oder die Expertise stehen, mit der Du in Verbindung gebracht werden möchtest. Wenn Du für Deine Stilberatung bekannt werden möchtest, dann wäre es fatal, wenn dein Blog in den Trendfarben des vorletzten Sommers gehalten wäre. Da würde ich z.B. viel mit der Farbigkeit von Hintergründen oder Headlines spielen. Bringst Du Menschen bei, wie man gute Texte schreibt, sind die Farben eher zweitrangig. Solange die Texte spannend geschrieben und gut lesbar sind, wird Dein Blog Deine Expertise unterstreichen, ganz egal, welche Farbe ein Link hat und wie modern ein Theme ist.
3. Hast Du Zeit für den neuen Look?
Das mag jetzt seltsam klingen, denn eigentlich ist so ein neues Theme doch schnell heruntergeladen und installiert. Doch – und das unterschätzt man gerade am Anfang oft – dann fängt die Arbeit erst an. Sind noch alle Funktionen da, wo sie gut zu finden und zu bedienen sind? Müssen an den Menüs und am Design noch Nachbesserungen vorgenommen werden? Funktioniert die ganze Seite noch? Um sicherzustellen, dass Dein Blog auch im neuen Look so funktioniert, wie es Deine Besucherinnen und Besucher gewöhnt sind, musst Du das Theme ausgiebig testen. Mein Tipp dazu: Lege Dir mit einem Plugin wie z.B. WP-Staging eine exakte Kopie Deines Blogs an und installiere das Theme dort. Während Deine Besucherinnen und Besucher noch die ursprüngliche Webseite sehen, kannst Du an der Kopie schon am neuen Look arbeiten und erst, wenn alles funktioniert und Du Dir sicher bist, beginnst Du, Deinem eigentlichen Blog, das neue Outfit zu verpassen.
Doch all das braucht Zeit. Zeit, die Dir fehlt um guten Content für Deine Leserinnen und Leser zu erstellen oder Dein Blog über Deine Social-Media-Kanäle bekannt zu machen.
Mein Fazit:
So verführerisch neue Themes auch sind, Du solltest nicht zu ohne guten Grund Dein Blog umstellen. Also wenn das Blog dadurch für die Leserinnen und Leser übersichtlicher wird und sie Deine Inhalte besser finden. Oder wenn der neue Look hilft, Deine Expertise besser zu unterstreichen. Wenn Du Dich dafür entscheidest, Dein Blog zu „renovieren“, solltest Du genügend Zeit einplanen und das neue Theme ausgiebig testen. Und schließlich: Dein Blog wird nicht wegen seiner Schönheit besucht. Sondern weil Deine Leser dort Antworten auf Fragen, Inspiration, Tipps oder anderen Content finden, der für sie wichtig ist. Deshalb solltest Du auch immer noch genügend Zeit haben, um weiterhin Content für Dein Blog zu produzieren.